Forum 'Business Case Suffizienz – konkrete Lösungsansätze für suffizientes Unternehmertum' erfolgreich durchgeführt

Forum 'Business Case Suffizienz – konkrete Lösungsansätze für suffizientes Unternehmertum' erfolgreich durchgeführt

23. September 2018 |

Am letzten Donnerstag, 22. September, haben wir erfolgreich das von intep organisierte und konzipierte 3-stündige Forum ‚Business Case Suffizienz – konkrete Lösungsansätze für suffizientes Unternehmertum‘ durchgeführt. Unserer Einladung sind 64 Teilnehmende aus Unternehmen, Branchenverbänden, Hochschulen sowie Privatpersonen gefolgt!

Was bedeutet Suffizienz? Suffizienz ist der notwendige Ansatz, Nachhaltigkeit umfassend durch verändertes Konsumverhalten zu gestalten – unabhängig von Effizienz und Konsistenz. Bekannt sind v.a. die 4 E‘s: Entrümplung, Entschleunigung, Entkommerzialisierung, Entflechtung. Eine suffiziente Lebensweise wird derzeit vor allem für die Bevölkerung angedacht (Anmerkung Heidi: dieser Lebensstil ist bereichernd, zufriedenstellend, wohltuend und alltagstauglich – unbedingt ausprobieren!). Doch auch Unternehmen müssen diesen Ansatz in ihr Unternehmen integrieren und seine Stakeholder mitreissen. Nur so können wir dem unendlichen Verlangen nach den endlichen Ressourcen Einhalt gewähren.

Durch das Programm hat Christian Schmid geführt. Sechs interessante Inputreferate sowie eine Podiumsdiskussion haben konkret gezeigt, wie Suffizienz in Unternehmen eingebunden wird, welche Wege vorstellbar sind, wie man Suffizienz quantifizieren könnte und welche Grenzen für die Implementierung in die Unternehmensstruktur vermutet werden. Als Referenten haben wir begrüsst Tobias Gerfin (Kuhn Rikon AG), Luca Bortolani (Ikea Schweiz AG), Tara Welschinger (Foifi, ZeroWasteLaden), Martin Stähelin (BSD Consulting), Christel Maurer (MCC Maurer Consulting & Coaching) und Heidi Mittelbach (intep). Auf dem Podium haben wir im Anschluss die Sichtweisen der Wissenschaft (Kirstin Schild), Finanzbranche (Achim Schneider), des WWF (Leo Caprez) und generell Unternehmen (Tobias Gerfin) vereint und das Thema Suffizienz in der Wirtschaft diskutiert.

Prinzipien basierend auf Langlebigkeit, Kreislaufwirtschaft, Verzicht auf Wachstum und Sharing wurden kritisch beurteilt, Umsetzungsmöglichkeiten zu suffizientem Unternehmertum aufgezeigt, die Hindernisse und Grenzen hinterfragen, notwendige Randbedingungen und die Entwicklung eines Indexes als Steuergrösse diskutiert. Klar ist, dass die Güte der Geschäftsidee (Visionär, schützen von Lebensgrundlagen, Leidenschaft des Unternehmers), ein hohes Wertebewusstsein (Wohl des Ganzen), aber auch die strategische Ausrichtung (anstreben von Gewinn, Wachstum) handlungsleitend sind und sich dadurch Suffizienz in Unternehmen integrieren lässt. Klar ist, dass nicht allein die Konsumenten, sondern auch Unternehmen diesen gesellschaftlichen Wandel JETZT angehen müssen. Klar ist auch, dass genug Wissen vorhanden ist.  Wie hoch wäre das Potential eines Index, aus dem Wissen Neugier und Motivation zu generieren und als Konsequenz Suffizienz in Unternehmen umzusetzen?

Das Forum hat gezeigt: Suffizienz basiert v.a. auf nicht-monetäres Wertebewusstsein hinter einem Produkt oder einer Dienstleistung entlang seiner gesamten Wertschöpfungskette. Als Beispiel für intep: Wie hoch ist die Umweltwirkung der Mobilität und welchen Wert hat diese für den Erfolg eines Projektes? Das geht weiter, als von Flug auf Zug umzusteigen. Warum nicht ein Bewusstsein entwickeln, wann Mobilität wirklich zur Wertschöpfung eines Unternehmens beiträgt und wann ich auf diese „verzichten“ bzw. auf eine umweltfreundlichere Alternative ausweichen kann? Diese Erkenntnis lässt sich in unsere Prozesse integrieren und damit eine anhaltende Umsetzung erreichen.