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China-Schweiz-Projekt: Demo-Gebäude erhält provisorisches Minergie-A-Zertifikat

Im April reiste eine Delegation von Schweizer Expert:innen im Rahmen des Sino-Swiss Zero Emission Building (ZEB) Project nach China. Die erste Station der von intep und Skat organisierten Reise war Shenzhen, um ein Demonstrationsprojekt zu besichtigen und an einer Workshop-Veranstaltung teilzunehmen. Einer der vielen Höhepunkte: Die Verleihung des vorläufigen Minergie-A-Zertifikats an das Demogebäude der chinesisch-schweizerischen Kooperation.

Im Rahmen des chinesisch-schweizerischen ZEB-Projekts organisierte das Projektkonsortium, bestehend aus intep und Skat Consulting, eine Delegation von Schweizer Expert:innen nach China, um den dritten Besuch bei lokalen Demonstrationsprojekten durchzuführen und die Zusammenarbeit und den Wissensaustausch weiter zu vertiefen. Die erste Station am 18. April war Shenzhen, eine Pionierstadt in der Entwicklung grüner Gebäude.

Das Shenzhen Demonstrationsprojekt für Zero-Emission Buildings (ZEB, Null-Emissionen-Gebäude).

Der Tag begann mit einem Besuch beim chinesisch-schweizerischen ZEB-Demonstrationsprojekt, dem „Shenzhen Nanshan Cultural and Sports Centre“ auf dem Gelände des Nanshan Energy Ecological Park, einer hochmodernen Müllverbrennungsanlage. Dank der begleitenden Präsentation erhielt das Delegationsteam einen umfassenden Einblick in die Geschichte des Standorts, den Baufortschritt und die innovative Anwendung der Müllverbrennungs-Technologie zur Stromerzeugung.

Im Anschluss an die Besichtigung fand ein Workshop zum technischen Austausch und rund um Standards und Richtlinien statt, der gemeinsam von der Shenzhen Green Building Association, dem Team von intep und Skat, der China Academy of Building Research (CABR) und der Swiss Green Building Association (SGB) veranstaltet wurde. An der Veranstaltung nahmen mehr als 50 Fachleute aus dem ganzen Land teil, um die Fortschritte des Shenzhen-Demoprojekts, nationale und lokale Standards und Anreize für ZEBs zu diskutieren.

Ein besonderer Teil der Veranstaltung war die Verleihung des Zertifikats des renommierten Schweizer Qualitätsstandards für nachhaltige Gebäude „Minergie“. Die chinesische Minergie-Beauftragte überreichte dem Projektteam das provisorische Minergie-A-Zertifikat für das Demonstrationsgebäude „Shenzhen Nanshan Cultural and Sports Centre“. Die Teams von Intep Beijing und Zürich hatten Minergie und das Planungsteam gemeinsam bei der Koordination der Dokumentenerstellung und der Vorbewertung unterstützt und freuen sich daher sehr über diese Auszeichnung.

Das Minergie-A-Gebäude ist ein Champion des Klimaschutzes: Nach aktuellen Berechnungen produziert es im Laufe eines Jahres mehr Energie, als es benötigt – dank der luftdichten Gebäudehülle, einer überdurchschnittlichen Wärmedämmung, einem kontrollierten Luftaustausch und dem Einsatz von erneuerbaren Energien. Das Demonstrationsprojekt ist das erste Projekt in Shenzhen, das nach diesem hohen Schweizer Standard für ZEB-Design zertifiziert wurde. Darüber hinaus verlieh die Shenzhen Green Building Association dem Projekt ein Green-Building-Preevaluierungszertifikat mit 3 Sternen.

Am Nachmittag leitete Dr. Feng Lu-Pagenkopf, stellvertretende Teamleiterin des chinesisch-schweizerischen ZEB-Projekts und Senior Consultant bei intep, den Workshop zum technischen Austausch und zur Standardpolitik. Einer der Vortragenden war Herr Wenhao QU, Executive Chairman der Shenzhen Energy and Environmental Protection Southern Company. Er gab eine Einführung in den Nanshan Energy Ecological Park und erläuterte den Beitrag des Unternehmens im Bereich der Energiegewinnung aus Abfällen sowie die Einzigartigkeit des Nanshan Energy Ecological Park II als umfassender Park, der die Behandlung fester Abfälle, populärwissenschaftliche Bildung, Erholung und grünen Tourismus vereint.

Herr Tianchi YU, Direktor und Chefarchitekt des Jianxue Architectural Engineering & Design Institute, gab anschließend eine ausführliche Einführung in die Umsetzung des Demoprojekts. Er erläuterte, dass die klimatischen Eigenschaften des Gebiets von Shenzhen und die Geräuschemissionen in die Umgebung bei der architektonischen Gestaltung berücksichtigt wurden und Wärmedämmung sowie Lärmschutz durch innovative Mittel verbessert wurden. Herr Yu wies auch darauf hin, dass eine hocheffiziente Nutzung von Dampf, Abwasser und Abfallrückständen aus dem Müllverbrennungskraftwerk realisiert wurde.

Die Auszeichnung des Demoprojekts mit dem provisorischen Minergie-A-Zertifikat markiert einen Meilenstein in der chinesisch-schweizerischen ZEB-Kooperation. Wir danken allen Partner:innen für ihre kontinuierliche Unterstützung und freuen uns auf die Fortsetzung unserer Zusammenarbeit für mehr klimafreundliche Gebäude in China und weltweit.

Hintergrund

Um die Emissionen im Bauwesen gemeinsam zu reduzieren und die Zusammenarbeit zwischen China und der Schweiz in diesem Bereich zu fördern, unterzeichneten das Ministerium für Wohnungsbau und städtische und ländliche Entwicklung der Volksrepublik China und das Schweizerische Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten eine Absichtserklärung über die Entwicklung der Zusammenarbeit im Bereich der Energieeffizienz von Gebäuden.

Im Rahmen dieser Absichtserklärung initiierte und finanzierte die DEZA das chinesisch-schweizerische Projekt für kohlenstofffreie Gebäude. Das Projekt zielt darauf ab, China bei der Formulierung des technischen Standards für Null-Kohlenstoff-Gebäude und bei der Erstellung langfristiger Fahrpläne für die Verringerung der Kohlenstoffemissionen in der Bauindustrie zu unterstützen. Erreicht wird dies durch die Einbringung von Schweizer Erfahrungen und Technologien sowie durch den Bau von Demonstrationsprojekten für kohlenstofffreie Gebäude in verschiedenen Klimazonen und durch verschiedene Formen des Kapazitätsaufbaus, um letztlich die kohlenstoffneutrale Entwicklung der chinesischen Bauindustrie zu fördern.

Frauke Scholvin
23. Mai 2024

Ihre Ansprechperson

Teamleiterin & Senior Consultant

Dr. Feng Lu-Pagenkopf

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