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Ein Neubau in den 90er – kreislauffähiges Bauen in München

09. August 2022 | Nicolas Worbs

Kreislaufwirtschaft in der Baubranche wird immer salonfähiger. Doch innovativ ist es längst nicht mehr. Bereits in den 90er Jahren beriet intep ihre Kund*innen bei der Konstruktion und der Materialwahl kreislauffähiger Bauten. Wir werfen einen Blick zurück.

 

Die Ideen hinter kreislauffähigem Bauen sind heute grösstenteils dieselben wie vor 40 Jahren. Schon damals stand die ökologische Materialwahl und die Planung von rückbau- und recyclingfähigen Konstruktionselementen im Mittelpunkt.

 

Auch intep beschäftigte sich bereits in den 90er Jahren mit der Kreislaufwirtschaft. Zu dieser Zeit begleitete intep den Neubau der Stadtwerkszentrale in München. Der Auftrag damals: Mit den Ansätzen der Kreislaufwirtschaft und der integralen Planung die ökologischen Ziele des Bauprojekts zu unterstützen.

 

Grundsätzliche Herangehensweise

Beim Neubau der Stadtwerkszentrale blickte man in erster Linie darauf, dass und wie die Konstruktionselemente trennbar zu planen und verbauen seien. Denn dies erhöht die potenzielle Wiederverwendbarkeit der einzelnen Bauteile. Dabei ist auch die Materialwahl wesentlich, damit Bauteile, die nicht wiederverwendet werden können, möglichst recyclingfähig sind.

 

Die Materialwahl ist aber auch für das Raumklima zentral. Die Materialen wurden deshalb nicht nur entsprechend ihrer Recycling- oder Wiederverwendbarkeit ausgewählt, sondern auch im Hinblick auf die Schadstoffbelastung, denn je geringer diese ist, desto besser das Raumklima.

 

Umsetzung an Beispielen

Konkret wurden Variantenvergleiche gemacht, zum Beispiel für die Bodenbeläge oder das Flachdach. Für Letzteres wurde ein Warmdach- anstelle eines Kompaktdachsystems empfohlen, denn dieses wies rückbau- und entsorgungstechnische Vorteile auf.

 

Anstelle von Gipskarton-Metallständerwänden empfahl intep natürliche Baustoffe, also Lehm- oder Holzwerkstoffplatten sowie Naturfasern zur Dämmung. Dadurch wird die Konstruktion verwertbar bzw. wiederverwendbar und zu verhältnismässig günstigen Konditionen trennbar. Darüber hinaus haben natürliche Dämmstoffe einen positiven Effekt auf das Raumklima.

 

Integrale Planung als Grundpfeiler

Die Grundsätze der integralen Planung leiteten intep damals wie heute bei ihren Mandaten. So zeigte intep dem Generalplaner auf, mit welchen Instrumenten die notwendigen Anpassungen in der Planung umgesetzt werden können. Damit kreislauffähiges Bauen nicht nur sinnvoll ist, sondern auch effizient und ökonomisch tragbar.