4. April 2024 | Frauke Scholvin
Klimaschutz gelingt nicht ohne die Beteiligung der Wirtschaft. Damit Klimaziele von Unternehmen nicht zu leeren Versprechen werden, müssen sie auf einer verlässlichen Treibhausgasbilanz basieren und im Einklang mit dem Pariser Klimaabkommen stehen. Doch wie glaubhaft nachweisen, dass man diese Bedingungen erfüllt?
Hier kommt die SBTi ins Spiel. Sie entwickelt Netto-Null-Standards für Unternehmen und unterstützt diese bei der Erarbeitung wissenschaftsbasierter Klimaziele, die helfen, die Erderwärmung auf 1,5°C gegenüber vorindustriellem Niveau zu begrenzen. Die SBTi ist ein Bündnis der Non-Profit-Organisation CDP, dem United Nations Global Compact, der We Mean Business Coalition, dem World Resources Institute (WRI) und dem World Wide Fund for Nature (WWF).
Bereits vor zwei Jahren haben wir uns bei der SBTi verpflichtet, unsere Treibhausgasemissionen gemäß Pariser Klimaabkommen zu senken (Nachhaltigkeitsbericht 2022). Daraufhin wurden unsere Bemühungen einer strengen Prüfung unterzogen. Wir freuen uns, dass unser Netto-Null-Ziel zum Jahr 2040 nun offiziell von SBTi anerkannt wurde.
Für die Anerkennung mussten wird in drei Punkten überzeugen (s. Tabelle). Die Prüfung erfolgte anhand eines standardisierten Prozesses, der auf kleine und mittlere Unternehmen (KMU) zugeschnitten ist. Ein zentraler Unterschied zu anderen Klimaneutralitätssiegeln: Gemäß dem Motto „Weniger Netto, mehr Null“ ist keine Kompensation – etwa durch den Kauf von CO2-Zertifikaten oder die Finanzierung von Waldschutzprojekten – erlaubt.
Bestandteile des Netto-Null-Standards für Unternehmen | Erwartung SBTi | Versprechen intep |
Kurzfristiges Ziel | Schnell und drastisch direkte und indirekte Emissionen reduzieren, um diese bis 2030 um ca. 50% zu senken | Senkung der Scope-1- und Scope-2-Emissionen um 42% bis 2030, ausgehend vom Jahr 2022; Messen und Reduzieren der Scope-3-Emissionen |
Langfristiges Ziel | Alle Emissionen, bei denen es möglich ist – normalerweise über 90% – bis 2050 eliminieren | Senkung der Emissionen der Scopes 1, 2 und 3 um 98% bis 2040, ausgehend vom Jahr 2022 |
Neutralisierung statt Kompensation | Verbleibende Emissionen dauerhaft durch Carbon Capture and Storage (CCS) neutralisieren | Neutralisierung der übrigen 2% und damit Erreichen von Netto-Null bis 2040 |
Das Greenhouse Gas Protocol gilt als die am weitesten verbreitete Norm zum Erstellen von Treibhausgasbilanzen und wird auch bei der SBTi genutzt. Es unterscheidet nach drei sogenannten Scopes:
Wie bei vielen KMU ist auch bei intep kaum Spielraum in den Scopes 1 und 2, da der Löwenanteil der zu verantwortenden Emissionen sich auf Scope 3 verteilt (95,5 tCO2-eq.). Emissionen in Scope 3 werden bei uns vor allem durch Geschäftsreisen (25%) und eingekaufte Güter und Dienstleistungen (53%) verursacht. Bei dieser letztgenannten Kategorie spielt die Informations- und Kommunikationstechnologie (IT) eine wichtige Rolle.
Um die Emissionen zu reduzieren, fördern wir zum Beispiel das Pendeln mit öffentlichen Verkehrsmitteln seit kurzem durch Zuschüsse. Weitere Schritte erarbeiten wir derzeit in unserer Arbeitsgruppe Nachhaltigkeit: Ob Entwicklung von Maßnahmen gemeinsam mit unseren Partner:innen, Umstieg auf nachhaltigere Dienstleister:innen oder reduzierte Beschaffung durch Kreislaufmodelle – wir denken in alle Richtungen, um maximale Wirkung zu erzielen.
Als Beratungsfirma, die sich der ganzheitlichen Nachhaltigkeit verpflichtet hat, begleiten wir Unternehmen auf ihrem Weg in eine grüne Zukunft. Dabei gehen wir mit gutem Beispiel zügigen Schrittes voran. Unsere Expertise zur SBTi geben wir an unsere Kund:innen weiter – wir hoffen, dass sich noch viele weitere der Aufstellung wissenschaftlich basierter und wirksamer Klimaziele widmen.
Sie möchten Ihre eigene SBTi-Reise starten? Wir unterstützen Sie gerne – nehmen Sie jetzt Kontakt auf!