Quelle: Hochbauamt Kanton Graubünden
15. Juni 2023 | Nicolas Worbs
Letzte Woche verkündete der Kanton Graubünden die Ergebnisse des Ausschreibungsverfahren für den geplanten Ersatzneubau des Zivilschutz-Ausbildungszentrums (ZAC) Meiersboda in Chur. Dieses ist von Chur erschlossen und liegt auf dem Gebiet der Gemeinde Churwalden. Das Generalplanungsteam mit den beiden Architekturbüros atelier tsu GmbH aus Chur und studiospazio / bersa inc. aus Zürich belegten mit ihrem Projekt «ZicZAC» den ersten Platz.
Mit dem Ersatzneubau des ZAC verfolgt der Kanton Graubünden seine Nachhaltigkeitsziele weiterhin konsequent. Entsprechend dem Green Deal Graubünden galten für Wettbewerber:innen hohe Nachhaltigkeitskriterien. So wurden für den Netto-Null-Ansatz wesentliche Aspekte wie Materialisierung, Kreislauffähigkeit, Low-Tech, Suffizienz oder die Betrachtung des gesamten Gebäudelebenszyklus einbezogen.
Wie bereits bei der Vergabe zum Neubau des Verkehrsstützpunkt Chur wurde intep vom Hochbauamt des Kantons Graubünden für die Begleitung des Wettbewerbs angefragt. Basil Hertweck und Heike Zeifang unterstützten den Kanton bei der Formulierung der Wettbewerbsanforderungen, sowie Vorprüfung Nachhaltigkeit und Lebenszykluskosten der eingegangenen Projekte.
Darüber hinaus sass mit Heidi Mittelbach, Teamleiterin im Bereich Sozioökonomische Forschung, eine intep-Vertreterin im Beurteilungsgremium und liess ihre Expertise aus der Umwelt- und Nachhaltigkeitsberatung in die Wettbewerbsvergabe einfliessen.
Das Siegerprojekt «ZicZAC» trifft die Nutzeranforderungen und überzeugte die Jury insbesondere aufgrund klarer Strukturen und einer hohen inneren Nutzungsflexibilität. Auch die Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele in Bau und Betrieb spiegeln eine ganzheitliche Betrachtung wider.
Das Gebäude soll hauptsächlich aus natürlichen Materialien gebaut werden. Holz, Lehm und Kalk werden nach einfachen Konstruktionsprinzipien verwendet, was die spätere Wiederverwendung vereinfacht und die Graue Energie reduziert. Das Haustechnikkonzept baut primär auf Low-Tech-Lösungen. Ein lichtdurchflutetes Atrium, auch «Lunge» genannt, spielt dabei für die Lüftung wie auch für das Lichtkonzept eine wesentliche Rolle.
1) Hoftypologie für die optimale Tageslichtnutzung, 2) Nutzung erneuerbarer Energien, 3) Low-Tech-Ansatz und suffiziente Haustechnik, 4) Natürliche Baustoffe für die Regulierung des Innenklimas, 5) Effizientes Tragwerk und optimierte Gebäudehülle, 6) Die Aneignung der Architektur durch die Menschen (Quelle: Hochbauamt Kanton Graubünden)