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24. September 2021 | Nicolas Worbs
Mit der aktuellen Sanierungsrate wäre der Gebäudebestand in der Schweiz frühstens gegen Ende des Jahrhunderts klimaneutral. Um also die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen, bedarf es einer Steigerung der Sanierungsrate auf 2-3%. Am Forum «Gebäudesanierung und ihre Finanzierung», anlässlich des Swiss Green Symposium 2021 in Winterthur, diskutierten Expert*innen aus Politik, Forschung und Wirtschaft, wie diese Ziele erreicht werden können.
Christian Schmid, Mitglied der Geschäftsleitung bei intep, eröffnete mit seinem Impuls-Vortrag «Stakeholder zusammenbringen – Umsetzung beschleunigen!» das Forum und moderierte die darauffolgende Panel-Diskussion. Konkrete Vorschläge waren gesucht, die einen Anreiz schaffen können, die Sanierungsrate markant zu heben.
Ein innovativer Ansatz stiess bei den Expert*innen auf Interesse, der sogenannte «HAUSarzt». Hinter der Idee steckt eine Anlaufstelle, die Hauseigentümer*innen feste Bezugspersonen – den «HAUSarzt» – zuweisen oder vermitteln. Die Bezugsperson sollte – analog zu einem Allgemeinmediziner – die Bedürfnisse erkennen, beraten und helfen einen Überblick zu verschaffen und in einem nächsten Schritt zwischen Hauseigentümer*in und Expert*in koordinieren.
In einem zweiten Teil wurde auch über die Finanzierungsmöglichkeiten gesprochen. Dabei wurde schnell klar, dass es mehr Aufklärungsarbeit über die Chancen und Vorteile einer Gebäudesanierung braucht. Neue Businessmodelle und die langfristige Rentabilität einer klimaneutralen Gebäudeenergie müssen aufgezeigt werden. Auch brauchen Eigentümer*innen guten Zugang zu Krediten.
Das Projekt «SAN-CH» von intep in Zusammenarbeit mit dem Ingenieurbüro Weinmann Energies, hat das Ziel, Eigentümerschaften und Fachleute (z. B. Bauunternehmen, Architekturbüros oder Energiedienstleister) frühzeitig zusammenzubringen, um die Bedürfnisse und Kenntnisse der verschiedenen Gruppen aufeinander abzustimmen und damit Sanierungsprojekte anzustossen.