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Klimaanpassung im Baurecht: Abschlussbericht zum BBSR-Forschungsprojekt

Hitzewellen, Starkregen, Sturm: Die Auswirkungen der Klimakrise auf den Gebäudebestand sind erheblich. Ein wichtiger Faktor, um das Bauwesen resilient gegenüber Klimafolgen zu machen, ist der Rechtsrahmen, denn dieser stellt die Weichen für die zukunftsfähige Planung, Errichtung und Nutzung von Gebäuden und den dazugehörigen Infrastrukturen. Im Auftrag des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) untersuchte intep die Integration von Klimaanpassungsmaßnahmen in das deutsche Raumordnungs-, Bauplanungs- und Bauordnungsrecht und machte Empfehlungen für Anpassungen und Neuregelungen der einschlägigen Gesetze.

Von Standortrisiken aufgrund von Hochwasser über Setzungsrissen infolge von Hitzeeinwirkungen bis hin zu strukturellen Schäden durch Starkregenereignisse oder Hagel – die Folgen des Klimawandels für Gebäude und Infrastrukturen sind vielfältig und weitreichend. Die Schäden gehen nicht nur mit erheblichen wirtschaftlichen Verlusten einher, sondern bergen auch ernsthafte Risiken für die menschliche Gesundheit, wie beispielsweise hitzebedingte Todesfälle oder Verletzungen durch beschädigte Bausubstanzen. Angesichts der zunehmenden Häufigkeit und Intensität von Extremwetterereignissen ist die Klimaanpassung daher von entscheidender Bedeutung, wobei die Wechselwirkung zwischen Gebäuden, Quartier und Umland eine große Rolle spielt.

Trotz des offensichtlichen Bedarfs berücksichtigen die Vorschriften des deutschen Bauplanungs- und Bauordnungsrechts die sich verändernden klimatischen Bedingungen nur bedingt. Dies verdeutlicht die Dringlichkeit und Relevanz des BBSR-Forschungsprojekts „Weiterentwicklung des klimafolgenangepassten Bauens im Bauplanungs- und Bauordnungsrecht“, welches im Rahmen des Forschungsprogramms „Zukunft Bau“ des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) im Zeitraum 2022 – 2023 durchgeführt wurde.

Das Forschungsprojekt fokussierte auf eine umfassende Überprüfung des aktuellen Rechtsrahmens. Im Vordergrund der Analyse standen das Raumordnungs- und Bauplanungsrecht sowie das Bauordnungsrecht. Die Bundesgesetze wurden daraufhin überprüft, ob und inwieweit sie Anforderungen an die Integration von Anpassungsmaßnahmen beinhalten. Auch nachgeordnete Regelungsbereiche der Länder und Kommunen wurden analysiert. Auf Gesetze der Fachgesetzgebung, Richtlinien der Bundes-Bauverwaltung sowie Regelungen privater Regelsetzer, beispielsweise Deutsches Institut für Normung e.V. (DIN), wurde ergänzend Bezug genommen.

Die Ergebnisse der Analyse umfassen neben einer Übersicht zu bestehenden Hemmnissen detaillierte Empfehlungen zur Integration von Klimaanpassungsmaßnahmen in den Rechtsrahmen. Diese zielen darauf ab, Gebäude und Infrastrukturen widerstandsfähiger gegenüber zukünftigen Klimaeinwirkungen zu machen und die Vorschriften entsprechend anzupassen. Das Forschungsprojekt markiert somit einen wichtigen Schritt in Richtung klimaresilientes Bauen und stärkt das Bewusstsein für Klimaanpassung im Bauwesen.

Frauke Scholvin
21. Februar 2024

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