Umweltfolgen von Anbau, Abbau und Produktion von Rohstoffen und Produkten
Das Inverkehrbringen von illegal geschlagenem Holz ist in der Schweiz verboten. Auch die Vermarktung weiterer Rohstoffe und Produkte darf laut Gesetz eingeschränkt werden – sofern diese nachweislich mit negativen Auswirkungen auf die Umwelt einhergeht. Vor diesem Hintergrund haben wir gemeinsam mit BHP – Brugger und Partner AG in einer Studie unter anderem die ökologische und ökonomische Relevanz von rund 50 Rohstoffen und Produkten wie Kaffee und Soja analysiert sowie Ansätze zur Reduktion der Umweltwirkung identifiziert.
Seit 2019 ist das Inverkehrbringen von illegal geschlagenem Holz in der Schweiz gemäß Artikel 35e Umweltschutzgesetz verboten. Im gleichen Artikel ermächtigt das Parlament den Bundesrat, Anforderungen an das Inverkehrbringen von weiteren Rohstoffen oder Produkten zu stellen oder es zu verbieten, falls deren Anbau, Abbau oder Herstellung die Umwelt erheblich belastet oder die nachhaltige Nutzung der natürlichen Rohstoffe gefährdet.
Vor diesem Hintergrund haben wir gemeinsam mit BHP – Brugger und Partner AG die ökologische, wirtschaftliche, gesellschaftliche und politische Relevanz von rund 50 Rohstoffen und Produkten analysiert und mögliche Handlungsansätze zur Reduktion der Umweltauswirkungen bei deren Anbau, Abbau oder Herstellung identifiziert. Mit diesen Informationen hat das Bundesamt für Umwelt eine starke Basis für die Diskussion um die Erweiterung des Schweizer Umweltschutzgesetzes.
Die Analyse gliedert sich in drei Schritte.
- Grobanalyse von 50 Rohstoffen und Produkten
- Detailanalyse von 25 Rohstoffen und Produkten
- Vertiefungen zu Gold, Kaffee, Palmöl, Soja und Torf
Ergebnisse: Kooperation als Kernansatz
Mehr als zwei Drittel der konsumbedingten Umweltwirkungen fallen im Ausland an. Um nachhaltigen Konsum und nachhaltige Produktion gemäß Agenda 2030 und Strategie Nachhaltige Entwicklung 2030 zu erreichen sowie Umweltwirkungen wie Treibhausgasemissionen oder Biodiversitätsverluste zu reduzieren, braucht es Maßnahmen, die die Umweltwirkungen entlang der gesamten Lieferkette reduzieren. Die Analyse der Handlungsansätze zeigt eine breite Palette von Möglichkeiten.
Bei den fünf am stärksten untersuchten Rohstoffen stehen aktuell umweltpolitische Instrumente im Bereich Information und Monitoring sowie kooperative Ansätze im Zentrum. Im Grundsatz empfiehlt sich hier ein „kaskadenartiges“ Vorgehen. Entscheidend bei kooperativen Ansätzen ist die Definition klarer Maßnahmen, Ziele und Monitoring-Mechanismen, um den Beitrag für die Umwelt evaluieren und Lernprozesse anstoßen zu können.
Werden die Ziele der „freiwilligen Kooperationen“ nicht erreicht, haben der Bundesrat oder das Parlament die Möglichkeit, eine Branchenvereinbarung zu initiieren oder mit einer Verordnung strengere Anforderungen an das Inverkehrbringen zu definieren. Insgesamt wird als wichtig erachtet, dass die bestehenden Maßnahmen mit anderen Bundesstellen und weiteren auch internationalen Partner:innen koordiniert werden.
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