SAN-CH in Glarus

Die Sanierungsrate steigern - zusammen mit privaten Eigentümerschaften

17. Mai 2022 | Nicolas Worbs

In Glarus versammelten sich letzte Woche an zwei Abenden Hauseigentümer*innen am Vermittlungsanlass zu energetischer Erneuerung. Glarus ist bereits die zweite Gemeinde, die im Zuge des SAN-CH-Forschungsprojekts auf Dialog und Vermittlung setzt, um die Sanierungsrate zu steigern.

 

Letzte Woche ging der zweite SAN-CH-Vermittlungsanlass über die Bühne. An zwei Abenden versammelten sich je etwa 100 Hauseigentümer*innen im Schützenhaus in Glarus und trafen dort auf verschiedene Projektentwickler, darunter Architekt*innen,  Energieberater*innen oder Heizungsspezialist*innen.

 

Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand das «Speed-Dating». Eigentümer*innen und Projektentwickler konnten innert acht Minuten ein erstes Gespräch über die Bedürfnisse und Erfordernisse möglicher Sanierungskonzepte führen. Mit dem Ziel, dass Eigentümerschaften und Fachleute in einem offenen Rahmen frühzeitig zusammenkommen und individuell aufeinander eingehen.

 

Zwischen den «Speed-Dates» hatten die Eigentümer*innen Zeit, um auf dem «Marktplatz» das Gespräch mit einzelnen Projektentwicklern zu vertiefen oder sich mit der kantonalen Fachstelle Denkmalpflege und Ortsbildschutz sowie mit der Fachstelle Umwelt und Energie der Gemeinde Glarus auszutauschen.

 

Intep-Bereichsleiter Christian Schmid präsentiert das Projekt

Glarus in einer Vorreiterrolle

Der Vermittlungsanlass in Glarus war nach jenem in Baden der Zweite seiner Art. Im Verlauf des Jahres folgen weitere Anlässe nach dem gleichen Prinzip in Winterthur und Genf.

 

Die Gemeinde übernimmt dabei eine vermittelnde Rolle und nutzt ihre Möglichkeiten, um Eigentümerschaft und Projektentwickler an einen Tisch zu bringen.

 

Dazu klärte intep zusammen mit der Gemeinde zuerst den Gebäudebestand ab und bestimmt den jeweiligen Sanierungsindex der Immobilien. Auf dieser Basis wurden Einladungen für den Vermittlungsanlass verschickt und die passenden Projektentwickler angefragt.

 

 

 

 

SAN-CH als Instrument gegen zu tiefe Sanierungsrate

Intep führt SAN-CH im Auftrag des Bundesamts für Energie (BFE) und zusammen mit dem waadtländischen Ingenieursbüro Weinmann-Energies SA durch. Das Pilotprojekt startete vor dem Hintergrund, dass trotz zahlreicher Förderprogrammen und steuerlichen Anreizen das enorme Einsparpotenzial von CO2-Emissionen in der Schweiz noch nicht ausgeschöpft wird.

 

Eigentümerin und Projektentwickler treffen sich auf dem „Marktplatz“

SAN-CH setzt deshalb auf Kommunikation und Partizipation, wobei die Behörden vermitteln und die Kontaktaufnahme erleichtern. Mit dem Ziel, dass aus einem ersten Kontakt ein weiterer folgt, klärt intep einige Monate später ab, wie viele Sanierungskonzepte auf die Veranstaltungen zurückzuführen sind.

 

Die Ergebnisse der Vermittlungsanlässe werden gesammelt und abschliessend in einem Leitfaden zusammengestellt. Aufgrund der unterschiedlichen geographischen und städtebaulichen Situationen der vier Gemeinden, bietet SAN-CH Anhaltspunkte für verschiedene Schweizer Gemeinden, die ebenfalls einen Dialog mit ihren Hauseigentümer*innen starten wollen.