Forschungsprojekt Re-Use mit der Stadt Baden
Intep arbeitete gemeinsam mit dem Lehrstuhl für ökologisches Systemdesign der ETH Zürich an einem Projekt zur Wiederverwendung von Bauteilen auf Städteebene. Dabei wurden Bauteilflüsse modelliert, die Umweltwirkungen analysiert und die notwendigen Rahmenbedingungen für eine breite Anwendung systematisch erfasst. Als Fallbeispiel diente die Stadt Baden.
Das Ziel des Projekts war es, das Potenzial der Bauteilwiederverwendung (Re-Use) zur Reduktion von grauer Energie und Treibhausgasemissionen (THGE) auf Stadtebene zu ermitteln. Die Ergebnisse dienen als Grundlage für Nachhaltigkeitsstrategien von öffentlichen und privaten Immobilieneigentümern und zeigen auf, wie die Rahmenbedingungen für eine größere Umsetzung von Re-Use verbessert werden können. Zudem wurden Handlungsmöglichkeiten für Akteur*innen der Bauwirtschaft entwickelt.
Ein Modell zur Berechnung der langfristigen Reduktion von grauen Treibhausgasemissionen, grauer Energie und Gesamtumweltbelastung durch Bauteilwiederverwendung wurde entwickelt. Darüber hinaus wurden organisatorische, wirtschaftliche, rechtliche und soziale Rahmenbedingungen für eine landesweite Umsetzung ermittelt. In einem Workshop mit Entscheidungsträger*innen wurden konkrete Handlungsempfehlungen sowie ein Maßnahmenplan für die Stadt Baden erarbeitet. Die Ergebnisse werden zur Wissensvermittlung an andere Städte aufbereitet. Das Projekt unterstützt die Verlängerung der Produktlebensdauer und die Förderung der Kreislaufwirtschaft in städtischen Gebieten, um die Klimaziele zu erreichen.

Die wichtigsten Ergebnisse aus dem Bericht
- Um das Netto-Null-Ziel bei grauen Treibhausgasemissionen im Gebäudebereich bis 2050 zu erreichen, reicht Re-Use allein in der wachsenden Stadt Baden nicht aus; zusätzliche Maßnahmen zur Emissionsreduktion sind erforderlich.
- Schweizweit könnte Re-Use jedoch in einer suffizienteren Gesellschaft und durch „Design for Disassembly“-Gebäude bedeutender werden, weshalb die Etablierung von Re-Use als Marktsegment in einer zirkulären Bauwirtschaft gefördert werden sollte.
- Städte und Gemeinden können durch die Anwendung von Re-Use in ihren Gebäuden Vorbilder werden, lokale Bauherren bei Pilotprojekten unterstützen und mithilfe einer Roadmap eine Re-Use-Agenda gemeinsam mit verschiedenen Akteuren in der Bauwirtschaft voranbringen.
- Der Bund kann wirksame Instrumente wie einen einheitlichen Standard für die Inventarisierung von Bauteilen und Fördermaßnahmen entwickeln, Re-Use stärker in die Abfallverordnung integrieren und Forschung zu den effektivsten Einsatzmöglichkeiten von Re-Use fördern.
- Zudem besteht Bedarf, Portfoliohalter, die einen besonderen Nutzen aus Re-Use ziehen können, zu identifizieren, Potenziale für einen nationalen Markt für konstruktive Bauteile zu evaluieren und Beschaffungskriterien für ressourcenschonendes Bauen zu entwickeln.
Trägerschaft
Intep leitet das Forschungsprojekt in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Ökologisches Systemdesign der ETH Zürich. Das Projekt wird massgeblich vom Bundesamt für Energie (BFE) über das Forschungsprogramm «Gebäude und Städte» finanziert. Die Stadt Baden und das Bundesamt für Umwelt (BAFU) beteiligen sich ebenfalls daran.
Weitere Informationen
Ihre Ansprechpersonen
Nadja Lavanga

Claudine Karlen

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