Workshop im Unionsquartier Winterthur zu Sanierungslösungen im Denkmalschutz

Energetische Sanierungen in der Schweiz

22. Juli 2022 | Claudia Bucher

Eigentümer von denkmalgeschützten Gebäuden, spezialisierte Architekten und Energiefachpersonen setzten sich letzten Dienstag mit den Winterthurer Behörden und der kantonalen Denkmalpflege zusammen. Besprochen wurde die interessante, aber herausfordernde Situation im Winterthurer Unionsquartier.

 

Das Unionquartier in Winterthur besteht einerseits aus drei Wohnsiedlungen mit grösstenteils Reihen- oder Doppeleinfamilienhäuser aus den 20er und 30er Jahren im Privateigentum und andererseits aus der Baugenossenschaft Union. Um für diese unter Denkmalschutz gestellten Altbauten Sanierungslösungen zu finden, ist es wichtig, dass Schnittstellen der richtigen Akteursgruppen erstellt werden. Am Workshop nahmen diese verschiedenen Akteure teil, wozu auch der Denkmalschutz, die Fachstelle für Energie und Technik sowie die Stadtwerke gehörten. Auch private Eigentümer, welche sehr engagiert sind und bereits Erfahrungen in Sanierungen haben, waren integriert sowie Vertreter der Baugenossenschaft.

 

Sanierungspotenzial im Rahmen vom Denkmalschutz

Da die vier Siedlungen sozialgeschichtlich und baukulturell von hoher Bedeutung sind, stehen sie unter Denkmalschutz. Es wird daher eine Verbesserung des Gebäudezustandes im Rahmen des Denkmalschutzes angestrebt. Grösstenteils betreffen die Sanierungsmassnahmen den Heizungsersatz und Verbesserungen an der Gebäudehülle.

 

Abgestimmte Sanierungslösungen

Ziel des Workshops war, die Rollen der einzelnen Fachpersonen zu definieren und fürs Quartier relevante Themen für Sanierungslösungen auszuwählen. Die Teilnehmer*innen engagierten sich stark, die Zusammenarbeit war sehr konstruktiv. Damit konnte der Dialog im Quartier angestossen werden.

Mit den Resultaten des Workshops wird ein Infoanlass für alle Eigentümer sowie ein Vertiefungsworkshop organisiert. Dort wird über die Spielräume beim energetischen Sanieren im denkmalgeschützten Quartier informiert, erste siedlungsspezifische Lösungsvorschläge werden präsentiert und anschliessend auf die eigene Situation der Eigentümer*innen übertragen.

 

 

Das Projekt „SAN-CH“

Durch energetische Erneuerungen könnte der Energieverbrauch bei bestehenden Gebäuden um rund 70% reduziert werden. Jedoch werden pro Jahr nur ca. 1% der Gebäude in der Schweiz saniert. Intep fördert mit dem Projekt „SAN-CH“ im Auftrag des Bundesamtes für Energie den Austausch zwischen Eigentümer*innen und Projektentwickler sowie Energieversorger für einen höhere Erneuerungsrate.